Vereinsgeschichte

Der Ursprung des Bürgerschützenvereins 1679 Ascheberg e.V. reicht bis in das 17. Jahrhundert zurück. Als offizielles Gründungsjahr wird 1679 angenommen, wobei erste historische Nachweise aus dem 18. Jahrhundert stammen. Die ältesten erhaltenen Königsplaketten und Schilder datieren auf das Jahr 1795.

19. Jahrhundert: Neugründungen und Herausforderungen

Nach der Auflösung des „Allgemeinen Schützenvereins“ im Jahr 1853 wurde 1861 die „Bürger-Schützen-Gesellschaft“ gegründet. Aufgrund der damaligen politischen Unruhen und sozialen Schwierigkeiten kam es jedoch nicht zu einer nachhaltigen Etablierung des Vereins. Auch der 1867 gegründete „Junggesellenverein“ konnte das Vereinsleben nicht beleben. Erst mit der Verabschiedung einer neuen Satzung im Jahr 1871 erhielt der Verein wieder eine feste Struktur. Die Kaiserzeit brachte bis 1914 einen spürbaren Aufschwung, geprägt durch ein erstarkendes patriotisches Bewusstsein.

20. Jahrhundert: Kriege, Wiederaufbau und Weiterentwicklung

Der Erste Weltkrieg unterbrach die positive Entwicklung des Vereins. Erst 1919 fand wieder ein Schützenfest statt. Zum 250-jährigen Bestehen wurde 1929 eine neue Fahne angeschafft, die das bis heute gültige Vereinsmotto „Liebe und Eintracht sind die Zierde unserer Gesellschaft“ trägt.

In den 1930er Jahren nahm das Vereinsleben an Fahrt auf, wurde jedoch ab 1933 in das nationalsozialistische System integriert. Das letzte Schützenfest vor dem Zweiten Weltkrieg fand 1939 statt. Während der Kriegsjahre wurde der Verein 1944 durch die Nationalsozialisten und 1945 durch die britische Besatzungsmacht verboten.

Die Neugründung erfolgte 1949 mit einem ersten Schützenfest, bei dem nur mit Pfeil und Bogen geschossen werden durfte. In den folgenden Jahren entwickelte sich der Verein kontinuierlich weiter. 1957 wurde das Schützenfest einmalig am 17. Juni, dem damaligen „Tag der Deutschen Einheit“, gefeiert.

Ein bedeutender Meilenstein war die Gründung der Schießriege 1967. In den 1970er Jahren erfolgte eine Umstellung auf moderne Uniformen, und das Schützenfest wurde fest auf das Wochenende nach Pfingsten gelegt. 1976 führte der Verein das Schützenfest erstmals in einem Festzelt durch, dessen Standort in den Folgejahren mehrfach wechselte. 1977 gab sich der Verein eine neue, bis heute gültige Satzung. Zum 300-jährigen Jubiläum 1979 wurde die Tradition der Königsallee mit den ersten Königsbäumen und dem Eichenschild ins Leben gerufen.

1984 ließ sich der Bürgerschützenverein in das Vereinsregister eintragen und wählte mit Walter Bose den ersten Ehrenpräsidenten. In den 1990er Jahren intensivierte der Verein die Beziehungen zu anderen Schützenvereinen in Ascheberg und baute gegenseitige Besuche aus. 1993 wurde ein fester Schießstand auf Schlingermanns Weide errichtet, und 1994 erfuhr die Vereinsfahne eine umfassende Renovierung. Die 1998 eingeführten Kinderschützenfeste und die 1999 gegründete Avantgarde erwiesen sich als erfolgreiche Ergänzungen des Vereinslebens.

21. Jahrhundert: Kontinuität und Anpassung

Seit der Jahrtausendwende setzt der Bürgerschützenverein die Pflege von Traditionen fort und entwickelt gleichzeitig neue Konzepte zur Förderung des Vereinslebens. Im Jahr 2003 übernahm erneut ein einheimischer Getränkeverlag die Organisation des Schützenfestes. Bis 2025 bleibt der Verein eine tragende Säule der Dorfgemeinschaft in Ascheberg, indem er gesellschaftlichen Zusammenhalt, Tradition und Feierlichkeit miteinander verbindet.

Satzung

Der Bürgerschützenverein Ascheberg, gegründet im Jahr 1679, vereint seit Jahrhunderten Tradition und Gemeinschaftssinn. Die Satzung des Vereins ist ein Spiegel seiner Entwicklung und seines fortwährenden Anpassungswillens an gesellschaftliche Veränderungen.

Die erste nachweisbare Satzung von 1928 legte die grundlegenden Strukturen des Vereinslebens fest. Neben den Mitgliedschaftsregeln und der Organisation des jährlichen Schützenfestes wurde auch das bis heute gültige Motto „Liebe und Eintracht sind die Zierde unserer Gesellschaft“ verankert.

Mit der aktuellen Satzung von 2013 wurde ein modernes Fundament geschaffen, das Traditionen bewahrt, aber auch neue Wege beschreitet. Der Fokus liegt auf der Förderung des Gemeinschaftsgefühls, der Pflege heimatlichen Brauchtums und der Stärkung des Vereinslebens für alle Generationen. Wesentliche Neuerungen umfassen die Öffnung des Vereins für alle Altersgruppen, eine Modernisierung der Vereinsstrukturen mit einem erweiterten Vorstand sowie die Einführung neuer Unterorganisationen, die das Vereinsleben bereichern.

Trotz der Modernisierungen bleibt die zentrale Identität des Vereins erhalten. Das Schützenfest mit Vogelschießen, feierlichem Gottesdienst und dem traditionellen Festball bleibt der jährliche Höhepunkt des Vereinsjahres. Die kontinuierliche Anpassung der Satzung zeigt, dass es dem Bürgerschützenverein Ascheberg gelingt, seine historischen Wurzeln zu bewahren und gleichzeitig mit der Zeit zu gehen, um auch für kommende Generationen ein attraktiver und lebendiger Verein zu bleiben.